Solarpark Straubing
Klima schützen, Wertschöpfung stärken, unabhängig machen
Unser Ziel ist es, klimafreundlichen Strom zu erzeugen, so unabhängiger von fossilen Rohstoffimporten zu machen und gleichzeitig die lokale Wertschöpfung zu stärken. Hierzu planen wir einen 70-Megawatt starken Solarpark samt Batteriespeicher zur Netzstabilisierung, der für die Stadt Straubing und ihre Bürgerinnen und Bürger zu einem Meilenstein auf dem Weg in die Klimaneutralität werden soll. Unsere Selbstverpflichtung für den gesamten Prozess: Wir planen, bauen und betreiben Solarparks so, dass sie von Gemeinden, Landwirten und Bürgerinnen und Bürgern vor Ort unterstützt werden und gleichzeitig den örtlichen Umwelt- und Naturschutz stärkt.
Konventionell landwirtschaftlich genutzte Fläche
Das Plangebiet liegt auf einem ausgewiesenen Sondergebiet für Solarparks. Der Gäuboden liegt im südwestlichen Außenbereich von Straubing in der Gemarkung Alburg und umfasst die Höfe in Wimpasing. Er wird aktuell konventionell landwirtschaftlich genutzt. Die Distanz zur nächsten Wohnbebauung in Alburg beträgt circa 1,2 Kilometer, nach Feldkirchen sind es etwa 500 Meter. Das Plangebiet umfasst 61 Hektar für den Solarpark und 15 Hektar für Ausgleichs- und Kompensationsmaßnahmen.
Ausgangslage
Um die verbindlichen Klimaschutzziele von Paris einzuhalten will Deutschland bis 2030 im Stromsektor mindestens 80 Prozent erneuerbare Energien im Netz haben. Das erfordert einen massiven Ausbau von Wind und Photovoltaik (PV). Allein der PV-Bereich muss von aktuell 59 Gigawatt peak installierter Leistung (GWp) auf 215 GWp gesteigert werden. Aus diesem Grund ist der Ausbau erneuerbarer Energien im „überragenden öffentlichen Interesse“ und teilweise priviligiert.
Die Stadt Straubing wollte als Vorreiterin der Energiewende bereits 2009 eine PV-Anlage auf rund 200 Hektar Fläche errichten. Die Bauleitplanung wurde im gleichen Jahr entsprechend 2009 eingeleitet. 2012 wurde das Projekt rechtskräftig. Seit dem besteht Baurecht.
Mit der EEG-Novelle 2012 brach der Solarausbau in Deutschland massiv ein. Das Projekt war nicht mehr wirtschaftlich darstellbar. Nun belebt JUWI das Projekt wieder, da die Systemkosten für Solarenergie in den vergangenen Jahren massiv gesunken sind und sich Strom aus Solarenergie-Anlagen zusammen mit Strom aus der Windenergie an Land zu den kostengünstigsten Formen der stromerzeugung entwickelten.
Änderungen am Bebauungsplan notwendig
Da der Bebauungsplan veraltet ist und nicht mehr den aktuellen Stand der Anlagentechnik widergibt, sind Änderungen am Bebauungsplan notwendig. Den aktuellen Entwurfsplan können Sie hier einsehen.
Bau eines Solarparks im Zeitraffer
Artenschutz in Freiflächensolarparks
Freiflächensolarparks leisten nicht nur einen Beitrag zum Klimaschutz, auf den Flächen innerhalb der Parks können sich Flora und Fauna weitgehend ungestört entwickeln.
Über JUWI
Wir sind einer der führenden Spezialisten im Bereich der erneuerbaren Energien und bieten die komplette Projektentwicklung sowie weitere Dienstleistungen rund um den Bau und die Betriebsführung von Windparks und Solaranlagen an. Seit mehr als 30 Jahren planen und errichten wir Wind- und Solarparks im In- und Ausland. Weltweit beschäftigt JUWI rund 1.350 Mitarbeitende. Seit 2014 ist die Mannheimer MVV Energie AG Mehrheitseigentümer der JUWI-Gruppe. Bislang haben wir an rund 200 Standorten mehr als 1.250 Windenergie-Anlagen und mehr als 2.000 PV-Anlagen mit einer Gesamtleistung von rund 3.700 Megawatt errichtet.
Gut zu wissen
Eine aktuelle Studie des Bundesverbands Neue Energiewirtschaft (bne) kommt zu dem Ergebnis, dass Solarparks positiv auf die Biodiversität wirken.
Die Vernichtung von Lebensräumen gehört ohne Zweifel zu den Hauptursachen für den fortdauernden dramatischen Verlust biologischer Vielfalt. Darüber hinaus hat aber auch die Art und Weise der Landnutzung Auswirkungen auf die Artenvielfalt. Anders gesagt: Vielfältige Nutzung kann die Vielfalt an Arten fördern. Artenschutz schließt also keineswegs zwangsläufig eine Nutzung der Flächen aus.
Durch eine Umgestaltung von Acker- oder Deponieflächen zu Solarparks können beispielsweise Wiesenflächen geschaffen werden. Durch regelmäßiges Mähen entstehen optimale Lebensräume für viele Tiere und Pflanzen. Häufig kommen hierbei die Schafbeweidung oder Mahd in Betracht. Durch diese schonende extensive Pflege können wertvolle und artenreiche Lebensräume geschaffen werden, die in der heutigen Landschaft durch eine zunehmend intensive Nutzung in Monokulturen oder aber durch fehlende Pflege bedroht sind.
Durch Umnutzung von beispielsweise intensiv landwirtschaftlich genutzten Flächen oder Konversionsflächen kann eine unter Umständen erhebliche ökologische Aufwertung erreicht werden. Auf diese Weise wird neben der umweltfreundlichen Produktion von Energie auch ein wertvoller Beitrag zur Förderung der biologischen Vielfalt geleistet. Dies zeigt, wie Synergien zwischen Klimaschutz und Naturschutz genutzt werden können.
https://www.bne-online.de/de/news/detail/studie-photovoltaik-biodiversitaet/
Deutschland verfügt über ausreichend Flächen zum Ausbau von Solarenergie, auch ohne nennenswerte Konflikte mit der Landwirtschaft und der Lebensmittelproduktion.
Eine Studie im Auftrag des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur schätzt das Ausbaupotential auf restriktionsfreien Flächen auf 3.164 Quadratkilometer. Nach aktuellem Stand der Technik ergibt sich daraus ein technisch realisierbares Potential von 226 GWp (zum Vergleich: in Deutschland sind Stand 2020 53 GWp installiert, zum Erreichen der Klimaziele ist ein jährlicher Zubau von 5-10 GWp bis 2050 notwendig).
Auf 78 Prozent der landwirtschaftlich genutzten Flächen in Deutschland werden aktuell keine Lebensmittel angebaut, weiterhin werden auf rund 14 Prozent der landwirtschaftlich genutzten Flächen aktuell Energiepflanzen zur Herstellung von Biotreibstoffen angebaut. Im Vergleich zu dieser Nutzung verfügen PV-Anlagen über eine 40fach höhere Effizienz der Flächennutzung.
Strom von PV-Freiflächenanlagen an Standorten in Deutschland verfügt über die aktuell günstigsten Stromgestehungskosten. Dies gilt im Vergleich zu anderen erneuerbaren Energien sowie zu fossilen Energieträgern.
Cent/kWh (2021) | |
PV (Freiflächenanlage) | 3,12 - 5,7 |
PV (Dachfläche) | 5,81 - 9,78 |
Wind (onshore) | 3,94 - 8,29 |
Braunkohle | 10,38 - 15,34 |
Gas und Dampfkraftwerk | 7,79 - 13,06 |
Hinzu kommt: Photovoltaik besitzt entlang der Wertschöpfungskette weiterhin hohes Kostenreduktionspotential. Daher ist damit zu rechnen, dass sich der bereits bestehende Trend der Reduktion der Stromgestehungskosten mittel- und langfristig fortsetzt.
Quelle: Fraunhofer ISE